Interpretation der Ergebnisse |
Autoantikörper gegen spannungsabhängige Kaliumkanäle (VGKC) sind ein historischer Überbegriff für Autoantikörper gegen eine Gruppe unterschiedlicher Zielantigene, definiert durch ihre Reaktivität in einem Radioimmunoassay (RIA). Die auf diese Weise detektierten Autoantikörper reagieren in monospezifischer Testung in 80% der Fälle mit den Zielantigenen LGI1 oder CASPR2. Assoziierte Erkrankungen sind in diesen Fällen faziobrachiale dystone Anfälle, Limbische Enzephalitis und Neuromyotonie. In 10-30% der Fälle liegt eine paraneoplastische Genese vor. In den restlichen, ca. 20% der Fälle, in denen anti-VGKC-Autoantikörper ohne monospezifischen Nachweis eines Zielantigens auftreten, meist in niedrigeren Titern, kann dies ein Hinweis auf Limbische Enzephalitis und Neuromyotonie sowie auf andere zerebrale und neuronale Erkrankungen sein. Oft sind niedrige Anti-VGKC Titer jedoch klinisch nicht relevant und sollten mit Vorsicht interpretiert werden. Eine Tumorassoziation liegt selten vor. ###Der Nachweis von Autoantikörper gegen VGKC erfolgt mittels Radioimmunoassay (RIA). ###Eine Untersuchung auf Autoantikörper gegen VGKC ist indiziert bei V.a. ein autoimmunes (ggf. paraneoplastisches) neurologisches Syndrom, z.B. eine limbische Enzephalitis oder eine Neuromyotonie. Bei dieser Indikation ist jedoch zumindest die gleichzeitige Bestimmung von Autoantikörpern gegen die Zielantigene LGI1 und CASPR2 zu empfehlen. Sinnvoll ist die Bestimmung außerdem zur Bestätigung des Vorliegens von Autoantikörpern gegen CASPR2, falls diese nur in niedrigen Serumtitern vorliegen. |