JCV-DNA (Liquor)

Synonyme PML, progressive multifokale Leukenzephalopathie
Verfahren Versand: Fremdlabor
Material Liquor
Probengefäß Sonstiges
Probenvolumen 1 ml
Präanalytik Für die Diagnostik wird der native Liquor in einem sterilen Röhrchen benötigt.
Stör- und Einflussgrößen Mit Blut kontaminierte Proben sollten für die PCR Diagnostik aus Liquor nicht verwendet werden, da es zu falsch positiven Ergebnissen führen kann.
Interpretation der Ergebnisse Die primäre Infektion mit JC-Virus verläuft in der Regel asymptomatisch im Kindesalter, danach etabliert sich eine asymptomatische Persistenz. Die Durchseuchung bei der Erwachsenen liegt bei ca. 92 %. Bei immunsupprimierten Patienten kann JCV eine progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) hervorrufen. Besonders gefährdet sind die Patientin mit einer HIV-Infektion und Therapie mit Natalizumab (Tysabri).

Indikation: Die Bestimmung von JCV-DNA mittels einer Poymerase-Ketten-Reaktion (PCR) ist bei dem Verdacht auf PML indiziert.

Befundinterpretation: Der Nachweis von JCV-DNA mittels PCR ist beweisend für eine PML. Bei ca. 1/3 der PML Fälle kann die erste Liquoruntersuchung negativ. Daher sollten bei bestehendem klinischem Verdacht die PCR-Untersuchungen wiederholt werden. In ca. 20 % der Fälle kann JCV-DNA auch bei den wiederholten Bestimmungen nicht nachgewiesen werden. Ergänzend kann eine intrathekale Antikörper-Synthese gegen JCV gemessen werden. Diese bliebt meist über Monate nach der Erstmanifestation positiv.
Quellen/Referenzen https://www.uniklinik-duesseldorf.de/patienten-besucher/klinikeninstitutezentren/institut-fuer-virologie/diagnostik/leistungskatalog
Interne Laborbezeichnung jcvpcr9l
letzte Änderung 29.05.2025 05:03