Durstversuch mit Desmopressin-Kurztest

Material ohne Material
Probengefäß ohne Material
Präanalytik Der Test beginnt um 6 Uhr . Keine Flüssigkeitsaufnahme mehr. Entnahme Serum und Urin basal für Bestimmung von Serum-Osmolalität sowie Urinosmolalität/spezifisches Gewicht( basal 0min. Wert). Stündlich im Anschluss Urinuntersuchung (spezifisches Gewicht, Osmolalität) sowie alle 2 h Blutentnahmen ( Serum-Natrium und Serum-Osmolarität und (fakultativ) Copeptin). Um 16.00 Uhr i.v.-Injektion von 4µg Desmopressin(MINIRIN). 1 und 3 Stunden nach der Gabe weitere Bestimmungen von Serum-Osmolalität sowie Urinosmolalität/spezifisches Gewicht und Serum-Natrium.
Stör- und Einflussgrößen Siehe Natrium und Urin-Untersuchung.
Interpretation der Ergebnisse Beim Dursten kommt es zu einem Anstieg des Serum-Natriums bzw. Serum-Osmolalität. Als Folge dessen erfolgt über Aktivierung von Osmorezeptoren eine ADH-Ausschüttung(Antidiuretisches Hormon) mit Anstieg der Urinosmolalität und Durst. Beim Diabetes insipidus zentralis wegen eines Mangels an ADH ist die Fähigkeit der Niere Urin zu konzentrieren verringert. Es werden große Mengen unkonzentrierten Urins ausgeschieden, weshalb die Patienten einen zwanghaften Durst verspüren, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Die zweite Form des Diabetes insipidus (diabetes insipidus renalis)hat als Ursache eine ADH-Resistenz in der Niere. Indikation: 1.V. a. Diabetes insipidus centralis 2. V. a. Diabetes insipidus renalis 3.Differentialdiagnose der Polyurie(Diabetes insipidus/psychogene Poydipsie). Interpretation: 1. Test normal-Der Anstieg der Urinosmolalität > 800 mosm/kg und die ausbleibende weitere Urinkonzentrierung nach Desmopressingabe sprechen gegen einen Diabetes insipidus. 2.Zentralen Diabetes Insipidus-Die ausbleibende Urinkozentration (< 250 mosm/kg) während der Durstphase und der Anstieg der Urinosmolalität um 50 % im Desmopressintest sprechen für einen zentralen Diabetes insipidus. 3.Primäre Polydipsie- Eine Urin-Osmolalität von 450-700 mosm/kg bereits im Durstversuch kann einen Hinweis auf eine primäre Polydipsie sein.
Quellen/Referenzen L. Thomas; Labor und Diagnose; 8 Auflage 2012; TH Books;C.-J.Partsch, P.-M. Holterhus, H. Mönig, W.G. SippellEndokrinologische Funktionsdiagnostik
Interne Laborbezeichnung durstfkt
Patientenvorbereitung Die Durchführung des Tests erfordert eine stationäre Aufnahme des Patienten.
letzte Änderung 01.01.2025 05:09